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Der lange Abschied von den Stuttgarter P10
 

Es ist schon etwas Besonderes, wenn man über 40 Jahre nach dem Ende der Baureihe 39 eine Galerie mit über 80 Betriebsaufnahmen zeigen kann. Und es sei vorab gesagt  - es war ein ordentliches Stück Arbeit.

Detlef Schikorr, der schon etliche Fotos aus seinem Bildarchiv für diese Seite zur Verfügung gestellt hat, fotografierte die Einsätze der Stuttgarter 39er Mitte der 60er Jahre mit den ihm - als Schüler - zur Verfügung stehenden bescheidenen Mitteln, dafür aber mit um so mehr Leidenschaft. War der elterliche Wohnort im schwäbischen Schwaikheim schon dafür prädestiniert, die täglich noch zwischen Stuttgart und Schwäbisch Hall - Hessental verkehrenden P 10 zu fotografieren, so wurde die Begeisterung für diese Baureihe vollends in jenen Jahren entfacht, in denen Detlef zwecks Besuchs des Gymnasiums in Backnang täglich mit einer 39er vor dem Personenzug zwischen Schwaikheim und Backnang pendelte.

In diesen Jahren ab 1964 entstanden die im folgenden gezeigten Aufnahmen der Stuttgarter 39er, oftmals nur am Bahnsteig stehend oder anfahrend - Alltag dieser Jahre eben. Wie schnell das Ende der Stuttgarter P10 kam, war angesichts der spärlichen und schwer zu erlangenden Informationen nur zu ahnen. Heutzutage - im Zeitalter der Digitalfotografie - kann man kaum noch nachfühlen, wie es ist, wenn das spärliche Taschengeld darüber entscheidet, ob man fotografieren kann und wie viel Film man belichtet. So entstanden eben nicht Hunderte von Aufnahmen, sondern "nur" die hier gezeigten.

Die Idee für  eine reine P 10-Galerie entstand schon im Jahr 2007. Sehr bald stellte sich heraus, dass es nicht damit getan war, den Scanner anzuwerfen. Um den ersten Teil von Detlefs frühen Aufnahmen im damals schon eher ungebräuchlichen Negativ-Format 4x4 zu digitalisieren, bedurfte es diverser Kniffe, die in keinem Handbuch stehen. Zudem haben die Jahrzehnte auch seinen Kleinbild-Negativen arg zugesetzt, und über die Auswirkungen jugendlicher Fotografenfreuden am eigenen Vergrößerer kann man nur schamhaft den Mantel des Schweigens hüllen.

Kurzum: Es bedurfte vieler langer Abende am Rechner, um mit den Möglichkeiten heutiger elektronischer Bildbearbeitung soviel wie möglich zu restaurieren. Wir waren einig, kein "Best of" zu machen, sondern jede brauchbare Aufnahme in die Galerie aufzunehmen. Wenn also nicht jedes Bild eine Augenweide ist, so doch wenigstens ein Stück Zeitgeist der Dampflokära - meinen wir.

Auch für Detlef Schikorr hatte seine Mühe, einigermaßen interessante Texte zu Bildern formulieren, die immer  wiederkehrende Situationen zeigen. Letztendlich ist auch dies gelungen.

Kurz vor dem endgültigen Ende der Einsätze der Stuttgarter 39er, für die ab Herbst 1965 kein Umlaufplan mehr bestand und deren Einsatzgebiet daher zwischen Bauzugdiensten für die Elektrifizierung und dem kurzfristigen Einsatz vor Sonderleistungen wechselten, gelangen Detlef Schikorr noch einige Aufnahmen der 39er vor einer heute in Vergessenheit geratene Zuggattung: dem 'Vorzug'. Verspätete und völlig ausgelastete Züge gab und gibt es immer schon, insbesondere an Feiertagen und in der Ferienzeit. Um die Zumutungen für die Reisenden im Rahmen zu halten, legte man früher bei großen Verspätungen oder großem Fahrgastaufkommen Vorzüge zu den eigentlichen Zügen ein. Sowohl Wagenmaterial als auch Lokomotiven hatte man zur Verfügung, denn damals bestimmte noch nicht ausschließlich die Profitmaximierung das Handeln der Bahn.

Natürlich kommt auch die Dokumentation nicht zu kurz. Leider ist die Literatur über die P 10 nicht so umfangreich wie bei anderen bekannteren Baureihen. Hansjürgen Wenzel hat dankenswerterweise sein Buch über die Baureihe 39 seit der Erstauflage Anfang der 70er Jahre immer weiter aktualisiert, in der neuesten Fassung ist es bis heute erhältlich - siehe Quellenangaben. Es muss wohl als das Standardwerk über diese Baureihe angesehen werden. Andere Bücher über die P10 können nur noch antiquarisch bezogen werden. Zwei Internet-Links am Ende der Galerieübersicht informieren zumindest in groben Zügen über die Baureihe 39.

Ein ganz besonderes Dokument stellte Klaus Hopf aus seiner Sammlung zur Verfügung - den Umlaufplan der Stuttgarter 39er vom Sommerfahrplan 1964 - durch Anklicken des untenstehenden Links anzusehen.
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Umlaufplan der Baureihe 39 des Bw Stuttgart im Sommerfahrplan 1964
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Und im Frühsommer 1964 beginnt auch die Galerie - und damit Detlef Schikorrs Erinnerungen.
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Text und Bilder : Rolf Schulze, Detlef Schikorr



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Galerieübersicht



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Ein alltäglicher Anblick war die pr P 10 im Stuttgarter Hbf, zumindest noch am 22. Mai 1964. So enstand eben auch dieses Bild ohne besondere fotografische Ansprüche. 39 196 vor dem E 594 nach Konstanz steht recht unfotogen hinter dem Mast der Bremsprobensignale und einigen Gepäckkarren und wartet auf die Abfahrt. Heutztage sucht man die Gepäckkarren vergeblich...






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39 035 verläßt als Zuglok meines Schulzuges P 2740 am Mittag des 10.11.64 den Bahnhof Schwaikheim. Aufgrund der Elektrifizierungsarbeiten fährt er außerplanmäßig aus Gleis 2 aus.






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39 050, erst seit dem 18.8.1964 beim Bw Stuttgart beheimatet, fährt am
1. Dezember 1964 mit dem gleichen Zug aus Schwaikheim aus, diesmal auf dem richtigen Gleis.






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39 058 fährt am 7.12.1964 mit dem P 2738 unter großer Dampfentwicklung aus Schwaikheim ab. Obwohl Dezember ist, liegt kein Schnee.






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Mein einziges Foto der 39 238 mit preußischem 2´2´T31,5 Tender. Sie hat am 11.1.1965 wiederum den P 2740 in Schwaikheim am Haken. Als kleine Besonderheit fehlt bei ihr der „Heiligenschein“ um die Rauchkammer, die Lichtleitung zum Spitzenlicht auf der Rauchkammertür.






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Die bereits seit dem 23.10.1936 im Bw Stuttgart beheimatete 39 185 dampft in Schwaikheim am 12.1.1965 zur Mittagszeit mit dem P 2733 Richtung Schwäbisch Hall-Hessental ab. Am 30.6.1965 wurde sie noch zum Bw Radolfzell umbeheimatet.






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Die erst am 10.11.1964 von Villingen nach Stuttgart umbeheimatete 39 206 wartet am 12.1.1965 in Schwaikheim vor dem P 2740 auf den Abfahrtsauftrag.






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Die wegen der großen Windleitbleche als Stuttgarter „Starlok“ bekannte 39 196 fährt am 13.1.1965 mit dem P 2751 aus Schwaikheim nach Schwäbisch Hall-Hessental aus. Ungewöhnlich ist der Silberling hinter der Lok . Planmäßig bestand der P 2751 aus Umbau-Dreiachsern.






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Zwei Tage später, am 15.1.1965 beschleunigt die 39 237 den P 2733 bei der Ausfahrt aus Schwaikheim. Rechts ist das Baulager der AEG für die Elektrifizierung der Strecke nach Backnang zu erkennen.






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39 073 wartet am 1.2.1965 mit dem P 2738 in Schwaikheim auf die Weiterfahrt nach Stuttgart Hbf. Endlich habe ich einmal den ganzen Personenzug fotografiert und nicht nur die Lok. Im Zuge der Elektrifizierung wurde auch das Empfangsgebäude von Schwaikheim renoviert.






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Dieses Foto der 39 148 vor dem P 2733 nach Schwäbisch Hall-Hessental am 1.2.1965 in Schwaikheim ist in mehrerlei Hinsicht außergewöhnlich: Bis auf die Wittebleche und die Lampen ist die 39 148 mit ihrem Rauchkammer-Zentralver- schluß und dem preußischen 2´2T31,5 Tender noch fast im Ursprungszustand. Außerdem führt der Personenzug drei Schnellzugwagen an der Spitze mit, über deren Herkunft ich nichts sagen kann.






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Die 39 146 hatte von 1961 bis zum Ende ihrer Betriebszeit eine bewegte Wanderungstätigkeit hinter sich: In Limburg war sie vom 10.4.1954 bis zum 18.6.1961 beheimatet, half vom 7.7.1961 bis 13.8.1961 in Gießen aus, um bis zum 8.6.1964 wieder in Limburg Dienst zu tun. Dann wurde sie zum Bw Kempten umstationiert, wo sie nur knapp vier Monate bis zum 30.10.1964 im Einsatz war. Ab 31.10.1964 war sie dann im Bw Stuttgart stationiert und wurde dort am 29.6.1966 z-gestellt. Bereits am 4.11.1964 habe ich sie auf der Murrbahn gesehen, aber nicht fotografiert. Erstmalig fotografiert habe ich sie am 16.2.1965 vor dem P 2740 in Schwaikheim.






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39 146 verläßt am 16.2.1965 unter witterungsbedingter Dampfentwicklung den Schwaikheimer Bahnhof mit dem P 2740 in Richtung Stuttgart Hbf. Endlich ist es richtig Winter geworden.






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39 254, noch mit preußischem 2´2´T31,5 Tender, unter der Bekohlungsanlage des Bw Stuttgart am 19.2.1965.






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Am selben Tag hatte ich am selben Ort auch noch die traurige Chronistenpflicht, die am 27.10.1964 z-gestellte 39 060 ...






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... sowie die am 11.8.1964 z-gestellte 39 253 aufzunehmen. Hätte ich doch nur einen Schraubenschlüssel bei mir gehabt oder meinen Begleiter nach einem Lokschild gefragt ...
Links stehen noch voll einsatzfähige Elloks der Baureihe E 52.






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Die am 20.2.1965 vor dem P 2740 in Schwaikheim aufgenommene 39 204 war seit ihrer Inbetriebnahme im Januar 1924 auschließlich im Bw Stuttgart beheimatet. Die Renovierung des Empfangsgebäudes von Schwaikheim ist beendet.






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Die einzige planmäßige Eilzugleistung für die P 10 des Bw Stuttgart war im Jahr 1965 noch der „Konstanzer Eilzug“ E 593/E 594, die am 25.2.1965 von der 39 196 gefahren wurde. Hier wartet sie im Stuttgarter Hauptbahnhof auf Ausfahrt.






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Am selben Tag verließ die 39 148 den Stuttgarter Hauptbahnhof mit dem P 2733 nach Schwäbisch Hall-Hessental.






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39 149 dampft mit dem P 2719 am 29.3.1965 in Schwaikheim ab. Sehenswert sind auch die an der Fabrikfront abgestellten zeitgenössischen Pkw der Belegschaft.






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Dieses am 2.4.1965 aufgenommene Foto der 39 254 vor dem P 2740 in Schwaikheim hat es nach über 40 Jahren geschafft, in der Winnender Zeitung vom 23.7.2005 veröffentlicht zu werden.






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Am 12.4.1965 wartet die 39 237 vor dem P 2733 in Schwaikheim auf Ausfahrt. Auch auf diesem Bild kann man sich einen Überblick über die damaligen Pkw-Typen verschaffen.






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Die am 2.6.1965 von Kempten nach Stuttgart umbeheimatete 39 155 konnte ich schon zwei Tage später, am 4.6.1965 bei schlechtem Wetter vor dem P 2767 in Schwaikheim aufnehmen. Als eine der wenigen P 10 war ihre vordere Schürze an den Seiten entfernt worden, was ihr ein charakteristisches Äußeres verlieh.






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39 196 wird am 23.6.1965 Schwaikheim in wenigen Sekunden mit dem P 2751 in Richtung Backnang verlassen. Der Meister hat schon den Regler geöffnet und es ist der durch das Luftsaugeventil auf dem Kesselscheitel verursachte typische P10-Zischer zu sehen.
(Eine kurze Erläuterung zum P10-Zischer findet sich am Seitenende.)






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Als letzte P 10 erhielt das Bw Stuttgart die 39 153 vom Bw Kempten. Obwohl sie in der Literatur erst ab 26.6.1965 dort offiziell beheimatet war, konnte ich sie schon zwei Tage vorher am 24.6.1965 vor dem P 2751 in Backnang aufnehmen. Es ist kaum zu glauben, daß drei Monate später dort der elektrische Betrieb aufgenommen werden sollte.






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Es ist zu sehen, daß es mit der P 10 rapide zuende geht: 39 254 rückwärts vor dem P 2764 nach Stuttgart Hbf aus Umbau-Dreiachsern,eigentlich eine 86er Leistung. In Backnang herrscht am 24.6.1965 aufgrund der Umbauarbeiten das reine Chaos. Das Gute an dem Foto ist, daß Details des preußischen 2´2'T31,5-Tenders erkennbar sind.






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Am Morgen des 22.7.1965 war mein Schulzug nach Backnang, der P 2713, mit der erst seit sieben Wochen im Bw Stuttgart beheimateten 39 155 bespannt. Es fallen auch auf dieser Aufnahme die fehlenden vorderen seitlichen Schürzenteile und die alten Lampen auf.






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Nach den Sommerferien waren die Elektrifizerungsarbeiten auf der Zielgeraden. Hier verläßt die 39 073 am 11.9.1965 mit dem P 2719 nach Schwäbisch Hall-Hessental den Bahnhof Backnang.






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(Für die letzte Woche des Planbetriebes der P 10 hatte ich mir eine Kleinbild- kamera ausgeliehen, um auch Bilder machen zu können, die mit der mittlerweile defekten 4x4 Kamera nicht möglich waren.) In den letzten Tagen führte mein Schulzug noch eine weitere P 10 als Az- Lok für Backnang mit. Am 21.9.1965 war dies die 39 237, die als Leervorspann vor der 39 149 bis Backnang mitlief.






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Hier eines meiner besten P 10 - Aufnahmen, die es sogar in ein Baureihenbuch geschafft hat: 39 149 vor P 2713 in Backnang am 21.9.1965.






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Bei diesem Foto habe ich Pech gehabt, zeigt es doch zwei P 10 in Backnang nebeneinander, was ich bislang nicht gesehen hatte: Links die 39 237 vor dem Bauzug, rechts die 39 146 vor dem einfahrenden P 2719 nach Schwäbisch Hall-Hessental. Leider sind die Loks unten abgeschnitten. Backnang, 21.9.1965.






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Nach einem Spurt konnte ich dann noch die Ausfahrt der 39 146 vor dem P 2719 von erhöhter Position aus aufnehmen.






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Ein Bild des Niedergangs, zeigt es doch die 39 237 rückwärts vor einem Bauzug. Backnang (21.9.1965).






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Erst ganz zum Schluß des P 10- Einsatzes bin ich auf die Idee gekommen, eine P 10 auch am neuen Schwaikheimer Tunnel zu fotografieren, leider mit niederschmetterndem Erfolg: 39 155 fährt am 21.9.1965 mit dem P 2759 aus dem Schwaikheimer Tunnel aus.






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Zwischen Tunnel und Bahnhof Schwaikheim fotografierte ich am 22.9.1965 die
39 058 vor dem P 2751 nach Schwäbisch Hall-Hessental. Im Hintergrund die Gärtnerei Bölle.






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Auch das Foto der aus dem neuen Schwaikheimer Tunnel ausfahrenden 39 206 vor dem P 2765 ist nicht viel besser geworden, aber die Lichtverhältnisse waren nachmittags in dem Einschnitt miserabel.






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Am 23.9.1965 hatte die 39 204 die zweifelhafte „Ehre“, in Backnang Az- Lok spielen zu dürfen. Hier wird sie von der Zuglok des P 2713, der 39 153 abgekuppelt.






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39 153 kann nun allein den P 2713 weiter nach Schwäbisch Hall-Hessental befördern.






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Der P 2719 wurde an diesem 23.9.1965 von der 39 073 bespannt, hier bei der Einfahrt in den Bahnhof Backnang. Die Arbeiten an den Bahnanlagen sind noch in vollem Gange.






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Bei dieser Aufnahme der ausfahrenden 39 073 habe ich gewartet, bis daß das Luftsaugeventil geöffnet wurde und so der charakteristische P 10-Zischer sichtbar wurde.






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Die Bauzugdienst schiebende 39 204 rangiert am 23.9.1965 vor dem im Bau befindlichen neuen Backnanger Stellwerk.






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Umlaufbedingt kam die 39 153 am Mittag des 23.9.1965 mit dem P 2740 nach Stuttgart Hbf wieder durch Backnang. Ich hatte Glück, und durfte auf dem Führerstand bis Schwaikheim mitfahren.






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Hier ein Foto aus dem Führerstand der 39 153 in Höhe von Maubach, 23.9.1965.






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Immer nur Schwaikheim war langweilig, deshalb nahm ich die 39 035 am 24.9.1965 bei der Ausfahrt aus Winnenden vor dem P 2759 nach Schwäbisch Hall-Hessental auf. Die Lichtverhältnisse waren nicht die besten. Abends fuhr ich dann noch einmal auf dem Führerstand der 39 149 nach Schwäbisch Hall-Hessental und zurück. Leider gibt es von dieser Fahrt keine Fotos.






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Samstag, der 25.9.1965, war der letzte Planeinsatztag der Stuttgarter P 10. An diesem Tag fuhr die 39 155 mit der entsprechenden Beschriftung auf der Rauchkammertür meinen Schulzug, den P 2713, hier aufgenommen in Backnang.






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Trotz eingelegten Spurts gelang es mir nicht mehr, die 39 204 vor der Ausfahrt des P 2728 nach Stuttgart Hbf zu erwischen, sodaß nur dieser Nachschuß dabei herauskam. Backnang, 25.9.1965.






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Mittags kam die 39 155 mit dem P 2740 aus Schwäbisch Hall-Hessental in Backnang an. Die Weiterfahrt nach Schwaikheim war meine letzte Fahrt in einem P 10-geführten Reisezug. Ab dem 27.9.1965 mußte ich in einem von einer E 41 geführten Wendezug nach Backnang in die Schule fahren.






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Nach dem Ende des Planeinsatzes wurden die verbliebenen P 10 noch für Bauzug- und Sonderdienste herangezogen, hier macht sich die 39 153 am 15.10.1965 in Backnang vor einem Schotterzug nützlich.






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An jenem 15.10.1965 besuchte ich auch das Bw Stuttgart. 39 058 bereitet sich auf ihren nächsten Einsatz vor.






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Die Stuttgarter „Starlok“ 39 196 steht in einem heruntergekommenen Zustand mit einem Reparaturzettel versehen hinter der 86 173 abgestellt. Sie wurde aber noch einmal in einen besseren Zustand versetzt und war bis zum 16.1.1967 betriebsfähig.






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39 058 und die Nürnberger 01 183 warten im Bw Stuttgart auf die Bekohlung. Dies ist mein letztes Foto der 39 058, die am 17.2.1966 z-gestellt wurde.






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Unter der Großbekohlung des Bw Stuttgart war die 39 155 betriebsfähig abgestellt.






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Auch die 39 050 wartete dort auf neue Aufgaben. Nachdem ich sie noch im November 1965 mehrfach im Bauzugdienst gesehen hatte, wurde sie am 18.1.1966 z-gestellt.






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39 231 hatte noch eine längere Einsatzdauer vor sich, bis sie am 11.11.1966 das Schicksal der Z-Stellung ereilte.






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Ein Blick auf Triebwerk und Steuerung der 39 155. Gut zu sehen der Steuerungs- antrieb für den Mittelzylinder: Die Gegenkurbel an der dritten Kuppelachse ist als Doppelkurbel ausgeführt. Sie treibt sowohl die Schwinge des linken Zylinders an, als auch - über eine Zwischenwelle - die Schwinge des Innenzylinders. Auch  andere Details zeugen von der Konstruktion nach preußischen Normen.






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Nach dem Fahrplanwechsel gehörte immer eine Portion Glück dazu, noch eine P10 zu erwischen. Beim Warten auf den D 247, der an diesem 20.10.1965 von der Hofer 01 239 gefahren wurde, kam aus Richtung Backnang die 39 035 von einem Bauzugeinsatz zurück. Rechts der aufgelassene Bahnübergang am Bahnhof Schwaikheim.






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Am 25.10.1965 mußte die 39 073 für eine ausgefallene Nürnberger 01 den E237 von Stuttgart nach Nürnberg Hbf befördern. Hier bei der Durchfahrt in Schwaikheim.






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Im Entlastungsverkehr über die Feiertage wurden noch gerne die Stuttgarter P 10 eingesetzt. Hier donnert die 39 153 am 30.10.1965 mit Volldampf vor dem EVz 237 durch den Bahnhof Schwaikheim.






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Am 19.11.1965 war die 39 254 in Schwaikheim im Bauzugeinsatz. Sowohl der Einsatz der V 200 auf der Strecke nach Konstanz als auch die Elekrifizierung der Strecke nach Backnang nagten an ihrer Existenz.






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Dieser längere Aufenthalt in Schwaikheim bot die Gelegenheit, auch den preußischen 2´2T31,5 Tender noch einmal genauer ins Bild zu setzen. Die 39 254 war die letzte P 10, die bis zum Schluß mit diesem Tender gekuppelt war.






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Im Weihnachtsreiseverkehr des Jahres 1965 wurden wieder verstärkt die P 10 eingesetzt, am Heiligen Abend durchfuhr die 39 204 mit dem EVz 237 den Bahnhof Schwaikheim ohne Halt. Einen Monat später wurde sie auf ihre alten Tage noch nach Jünkerath umbeheimatet.






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Bei meinem Besuch im Bw Stuttgart am 4. Februar 1966 war 39 153, die auf Bild 48 noch im Einsatz zu sehen ist, bereits seit dem 28.12.1965 z-gestellt und ihrer Schilder beraubt.






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An diesem Tag waren 39 155 (vorn) und 39 254 (dahinter) noch betriebsfähig, viel zu tun gab es anscheinend nicht. Letzmalig habe ich die 39 155 am 23.3.1966 vor dem D 1045 gesehen, leider aber nicht fotografiert.






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39 206 habe ich bei einem weiteren Besuch im Bw Stuttgart am 4.5.1966 in einem guten äußerlichen Zustand noch aufnehmen können. Aber bereits zwei Tage später wurde sie z-gestellt und ins AWEsslingen geschleppt.






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Über Pfingsten 1966 waren wieder verstärkt Stuttgarter P 10 im Einsatz. Durch Aushänge wußte ich, wann welche Entlastungszüge fahren sollten. So oft es ging, war ich an der Strecke und wurde selten enttäuscht. Am 27.5.1966 fuhr die 39 196 mit dem aus E 30er Eilzugwagen gebildeteten DVz 247 durch Schwaikheim. Leider herrschte Gegenlicht...






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Es reichte noch zu einem Nachschuß auf die Wagengarnitur.






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Anderthalb Stunden später sollte der EVz 577 nach Nürnberg durch Schwaikheim kommen. Dieser aus Silberlingen gebildete Evz 577 wurde von der 39 231 befördert.






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Am 28.5.1966, dem Samstag vor Pfingsten, kam die 39 254 noch einmal zu Eilzugehren: Während sich die Nürnberger Planlok 01 210 mit dem Entlastungszug aus 5 Umbauvierachsern bestehenden EVz 237 begnügen mußte, hatte die 39 254 die Ehre, den aus 10 (oder 11?) Schnellzugwagen bestehenden E 237 bis Nürnberg Hbf bespannen zu dürfen.






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Am Pfingstmontag, den 30.5.1966 wurde ein volles P 10-Programm geboten: Gegen Mittag donnert die 39 196 vor dem EVz 575 nach Nürnberg durch den Bahnhof Schwaikheim. Noch ist der Stellwerksvorbau am Empfangsgebäude und die Bahnsteigsperre intakt.






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Den DVz 247 fährt an diesem Pfingstmontag die 39 035. Das Foto zeigt den Entlastungszug zwischen dem Schwaikheimer Tunnel und dem Bahnhof Schwaikheim.






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Als letzten P 10-geführten Entlastungszug habe ich an diesem 30.5.1966 am späten Nachmittag den von der 39 149 beförderten EVz 577 am Ausfahrtsignal Schwaikheim aufgenommen.






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Kein Teleobjektiv war am Werk, nur einen Bildausschnitt haben wir gemacht, um 39 149 möglichst gut zu präsentieren, die am 19. Juni 1966 mit dem EVz 574 gerade den Bahnhof Schwaikheim ohne Halt passiert hat und auf ihrem Weg nach Stuttgart Hbf gleich in den Schwaikheimer Tunnel einfahren wird. Im Hintergrund die Gewächshäuser der Gärtnerei Bölle.






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Im Sommerreiseverkehr 1966 wurde der nur an Wochenenden verkehrende Reisebürosonderzug D 919/920 Stuttgart - Ventimiglia u.z. auf dem Abschnitt Stuttgart Hbf - Singen u.z. von Stuttgarter P 10 gefahren. Am Sonntag, den 24.7.1966 erwischte ich diesen Schnellzug mit der 39 196 bei der Einfahrt im Vorfeld des Stuttgarter Hauptbahnhofs.






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So konnte man die P 10 über Jahrzehnte im Stuttgarter Hbf am Prellbock stehen sehen. D 919 hat am 24.7.1966 sein Ziel erreicht, jetzt muß 39 196 warten, bis die Wagengarnitur abgezogen wird.






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14 Tage später, am 7.8.1966, war ich ein weiteres Mal nach Stuttgart gefahren, um diesen D 919 aufzunehmen. Zuglok war an diesem Sonntag die 39 231, hier bei der Einfahrt in den Stuttgarter Hbf.






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Fast das gleiche Bild wie auf Bild 74 bietet sich nach der Einfahrt der D 919 am Prellbock im Stuttgarter Hbf, nur daß 39 231 Witte-Bleche hat. Letztmalig habe ich diese Lok dann am 16.9.1966 vor dem E 577 gesehen, bevor sie am 11.11.1966 z-gestellt wurde.






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Am 15. November 1966 verdiente sich 39 254 ihr "Gnadenbrot" als Bauzuglok; auf der Rückfahrt ins Bw Stuttgart habe ich sie in Winnenden ein letztes Mal ausführlich fotografiert.






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Die längere Wartezeit der 39 254 ermöglichte es, die Lok aus verschiedenen Blickwinkeln zu portraitieren. Das Betreten der Gleise für diese Frontansicht war damals auch ohne Warnweste kein Problem.






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Ein letzter Blick auf den preußischen Tender hinter 39 254. Das Empfangsgebäude im Hintergrund wurde gerade renoviert.






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Blick von der Lokführerseite auf 39 254. In diesen Tagen war jede Begegnung mit der P 10 ein Abschied. Erst später haben die Statistiker zusammengetragen, wann welche Lok aus dem aktiven Einsatz verschwand. Die Zahl der noch einsatzbereiten 39er des Bw Stuttgart hatte sich bereits auf drei Loks reduziert.






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Im Weihnachtsreiseverkehr 1966 wurden die verbliebenen 39 035, 39 196 und 39 254 auch noch vor Entlastungszügen nach Nürnberg Hbf eingesetzt, leider zu ungünstigen Zeiten, sodaß ich nur noch am Silvestertag 1966 mein letztes Bild einer P 10 im Einsatz machen konnte. Es zeigt die 39 035 des Bw Stuttgart vor dem EVz 575 in Schwaikheim. Am 9. Januar 1967 wurde sie als eine der letzten 39er z-gestellt.







Quellen:
Hansjürgen Wenzel: Die Baureihe 39, Arbeitsgemeinschaft Eisenbahn-Kurier, Solingen 1972

Hansjürgen Wenzel: Die Baureihe 39, EK-Verlag 2002

Johannes C. Klossek / Albert Mühl: Die preußische P10, Franckh-Verlag, Stuttgart 1970
Theodor Düring: Schnellzug-Dampflokomotiven der deutschen Länderbahnen 1907-1922, Franckh-Verlag, Stuttgart 1972

Internet-Links zur Baureihe 39:
Trainini 9/2005, Seite 2 bis 4
Wikipedia-Artikel zur pr P10

Zu bild 24 bzw. Bild 40: Der 'P10-Zischer' war ein typisches Anfahrgeräusch, erzeugt durch das automatische Schließen des Luftsaugeventils beim Füllen der Zylinder mit Dampf. Das Luftsaugeventil ergänzte die Druckausgleicher Bauart Winterthur. Beim Schließen des Reglers und dem Öffnen des Druckausgleichers öffnete das Luftsaugeventil automatisch, damit sich in den Zylindern kein Unterdruck im Zylinder aufbauen konnte. Das Besondere am Luftsaugeventil der P 10 war, daß es nicht direkt an den Zylindern, sondern auf dem Dampfsammelkasten angeordnet war. So wurde die Luft vor dem Eintritt in die Zylinder im Überhitzer erwärmt und eine Abkühlung der Zylinder vermieden. Geschlossen wurde das Luftsaugeventil automatisch beim Öffnen des Reglers. Durch die besondere Anordnung am Dampfsammelkasten trat während des Schließens immer etwas Dampf aus - der hör- und sichtbare Zischer der preußischen P 10.






© Detlef Schikorr, Rolf Schulze
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