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Dampfwolken über Lauda

Am 31. Oktober 1972 fuhr ich mit zwei Freunden aus Würzburg zum ersten Mal nach Lauda. Dieser kleine Ort zwischen Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim hat - außer als Eisenbahnknoten - kaum Bekanntheit erlangt. Hier kreuzten sich die Strecken Würzburg - Osterburken - Heidelberg und Aschaffenburg - Wertheim - Crailsheim. Eisenbahnfreunden war Lauda allerdings in den 70er Jahren ein Begriff, denn hier herrschte der Dampfbetrieb vor, im Jahr 1972, als die Aufnahmen dieser Galerie entstanden, waren nur die D- und Eilzugleistungen "verdieselt", sowie einige Schienenbusleistungen. Das Bahnbetriebswerk Crailsheim bespannte nahezu alle Nahverkehrsleistungen mit der Baureihe 023, der Güterverkehr wurde von der Baureihe 050-053, seltener der 044 bewältigt. 1972 wurde Lauda auch noch von Loks der BR 050-053 der Bahnbetriebswerke Heilbronn, Mannheim und Schweinfurt angefahren. Für den z.T. recht umfangreichen Rangierdienst wurden in der Regel 2 Loks der Baureihe 064 des Bw Heilbronn von Lauda aus eingesetzt. Seltenere Gäste, die in dieser Galerie nicht dabei sind, waren Ulmer 003 und die letzten Heilbronner 038, die gelegentlich für ausgefallene 23er einspringen mußten. Ulmer 215 bespannten die Eilzüge, die zwischen Friedrichshafen und Frankfurt durchliefen, Würzburger 220 die D- und Eilzüge zwischen Heidelberg und Würzburg.
Diese Galerie möchte ein wenig die Erinnerung wachhalten an den Dampfbetrieb in Lauda. Alle Fotos wurden am  31. 10. 1972 aufgenommen und sind im Ablauf der Ereignisse geordnet.
Wenn im Text nicht anders vermerkt, waren die Loks beim Bw Crailsheim beheimatet.

  Galerieübersicht
 

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Bereits auf der Hinfahrt (von Frankfurt) entstand das erste Foto: 051 232-7 vom Bw Schweinfurt stand in einem Unterwegsbahnhof (vermutlich in Hasloch) mit einem kurzen Güterzug zur Überholung im Ausweichgleis. Wer immer die Loknummer angeschrieben hat, war wohl mit der Berechnung der Kontrollziffer überfordert.






02
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Eine zweite Aufnahme aus dem Zug: 050 406-8 vom Bw Heilbronn rückwärts an einem Nahgüterzug oder einer Übergabe. Die Aufnahme entstand in Wertheim, dank des Engagements eines Lesers liegt inzwischen eine Bestätigung aus der Stadtverwaltung vor, dazu die Auskunft, daß das Gebäude im Hintergrund bereits Anfang der 1970er Jahre abgerissen wurde.






03
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064 136-5 des Bw Heilbronn rangiert heute in Lauda. Zur "Begrüßung" erfreut sie uns mit einer zügigen Rangierfahrt durch Gleis 1.






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023 044-1 zieht mit Kesselüberdruck zügig durch ein Gütergleis auf der gegenüberliegenden Bahnsteigseite, vorbei an der dort vor dem Schuppen stehenden 023 021-9, und schreckt Fahrgäste wie Fotografen auf. Im Moment der Aufnahme schließen leider die Sicherheitsventile, nur ein weißes Dampffähnchen ist noch sichtbar.






05
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Im Anschluß daran dampft 023 050-8 langsam aus dem Bw, während der Heizer noch das Feuer aufbaut. Der Blick vom Bahnsteig auf den Personalübergang, die Trauerweide und den Sozialbau mit dem handgemalten Schild "Bahnbetriebswerk Lauda" hat sich fast unverändert bis heute (2010) gehalten - der Rest des Bw ist längst Vergangenheit.






06
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064 136-5 hat zwei Kurswagen, die sie zuvor vom E1750 Ulm - Wiesbaden abgezogen hat, an den mit einer 220 bespannten D 594 nach Würzburg gedrückt. Links in Gleis 1 ist 023 070-6 mit N 3873 aus Würzburg eingelaufen, der Heizer hat frisch aufgelegt. Die 064 bleibt nach dem Ansetzen der Kurswagen am Zugende - zu den Rangieraufgaben gehörte auch das Anschieben der D-Züge.






07
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Zwei Pfiffe leiten die Anfahrt ein: Der erste Pfiff kommt von der Zuglok, dann antwortet der Lokführer der Schiebelok - und los gehts. D 594 ist ein schwerer Schnellzug, die 220 an der Zugspitze zieht entsprechend träge an und die 064er hat bis hinaus ins Gleisvorfeld gehörig zu kämpfen - ein herrliches Spektakel. Rechts steht 023 050-8, links 023 070-6.






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Auf der 023 070-6 ist das Feuer wieder durchgebrannt. Um 10.40h erhält der
N 3873 Würzburg - Osterburken den Abfahrtsauftrag.






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Eine fahle Herbstsonne sorgte für einen stimmungsvolles Bild, als 023 050-8 anschließend zwei Wagengarnituren rückwärts rangiert. Rechts setzt sich
023 006-0 an den N 2717 nach Bad Mergentheim.






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023 044-1 stellte anschließend den N 3888 nach Würzburg auf Gleis 3 bereit.






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Ein kurzer Abstecher führte uns nach Bad Mergentheim. Dort stand 023 050-8 mit dem N 2709 nach Weikersheim abfahrbereit, eigentlich eine Planleistung der Heilbronner 064er.






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Im Gleisvorfeld des Bahnhofs Lauda war der Tender der 023 030-0 abgestellt, der bei einem Unfall am 28. 10. 1972 im unteren Bereich aufgerissen wurde. 023 030-0 und 215 094-4 (Bw Ulm) befuhren gemeinsam dieselbe Weiche. Der Tender entgleiste, die 215 neigte sich zur Seite, und der direkt danach auf dem Nebengleis einfahrende D 594 mit 220 015 (Bw Würzburg) streifte mit Lok und erstem Wagen die 215, bevor er zum Stehen kam.






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Wieder zurück in Lauda, fanden wir 023 021-9 abfahrbereit auf Gleis 1 vor. Der schienengleichen Überweg für die Reisenden, der bis heute (2005) in Lauda existiert, ermöglichte ein schönes Portrait der Lokfront. Das Untersuchungsdatum auf der Pufferbohle lautet: "Tr 14. 4. 71". (Tr steht hier für das AW Trier.)






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Die Ausfahrt des N 2719 (Lauda - Crailsheim - Aalen) war wieder ein Leckerbissen für uns Eisenbahnfreunde. Links steht einer der seltenen Schienenbusse mit Panoramascheiben über den Frontfenstern - er pendelte zwischen Miltenberg und Lauda.






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023 046-6 verläßt um 12.32h mit N 3890 Lauda in Richtung Würzburg. Auch dies ein stimmungsvoller Anblick. Die Lok war die einzige Crailsheimer 023 mit einer Griffstange und heruntergesetzter Nummer an der Rauchkammertüre.






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Vor dem Lokschuppen hatten sich inzwischen 044 277-2 vom Bw Crailsheim, 064 419-5 vom Bw Heilbronn und 052 888-5, ebenfalls Bw Heilbronn, versammelt.






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Ohne ihren Tender stand 023 030-0 kalt hinter dem Lokschuppen und erlaubt einen Blick auf die Rückseite des Führerhauses. Die Lok kam unter Verwendung eines anderen Tenders kurze Zeit später wieder zum Einsatz.






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Wieder steht ein Nahverkehrszug abfahrbereit in Richtung Crailsheim, es ist der N 2725, planmäßige Abfahrt 13.35 Uhr.






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Stellvertretend für "Die Schwarzen", die rund um Lauda unterwegs waren, hier eine Aufnahme von Lokführer und Heizer der 023 006-0.






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Der N 2725 nach Crailsheim ist nicht gerade kurz, und so muß der Lokführer der 023 006-0 den Regler beim Beschleunigen schon etwas weiter öffnen. Erneut ist der Himmel über Lauda von Dampfwolken verhangen.






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Eigentlich immer beschäftigt war 064 136-5 an diesem Vormittag. Nachdem mit krachenden Auspuffschlägen soeben ein paar Güterwagen abgestoßen wurden, geht es eilig zum Wasserfassen, denn gleich sind wieder Kurswagen umzusetzen.






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Am Zugende des D 593 aus Würzburg hat die 064 angesetzt. Zwei Kurswagen nach Ulm müssen an den bereits eingelaufenen E 1591 aus Frankfurt umgesetzt werden.





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Unter reger Anteilnahme der Fahrgäste wurden die 2 Wagen dem E 1591 für die Weiterfahrt nach Ulm beigestellt.






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Dien nächste Rangieraufgabe für 064 136-5 erfordert "rohe Gewalt". Zwei Zuggarnituren aus Umbauwagen, bei denen offenbar die Bremsen nicht so recht lösen wollen, mussten in den Bahnhofsbereich "gezerrt" werden. Mit weithin hörbaren Auspuffschlägem, mehrfach schleudernd und einer gewaltigen Qualmwolke, gelangt es.





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Jetzt muß erst einmal wieder Dampf gekocht werden, ganz offensichtlich hat der Heizer während dieser Aktion den Rost vollgeladen, der Bläser ist geöffnet, und weiter verdunkelt der Abdampf die Sonne. Lachend verfolgt der Heizer, dass er mit seiner Lok jetzt die ungeteilte Aufmerksamkeit von 3 Eisenbahnfreunden genießt.






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Etwas später am Tag haben sich an der Bekohlung 023 039-1 und 023 044-1 eingefunden - "Hochbetrieb" für Laudaer Verhältnisse.






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Schön gleichmäßig wurde der Kohlenberg auf dem Tender der 023 039-1 verteilt. Mit geöffneten Zylinderhähnen drückt die Lok zum Wasserfassen zurück. Unter dem Tender befinden sich noch die originalen Drehgestelle.






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Während 023 044-1 - mit optimaler Treibwerksstellung stehend - ebenso sorgfältig bekohlt wird, naht bereits die Ablösung. Der Heizer verstaut gerade seine Utensilien im Tender, der Lokführer begrüßt die Kollegen - oder umgekehrt. Bei 023 044-1 fallen die Trittstufen am Kohlenkasten auf, die bei der Schwesterlok 023 039-1 im vorherigen Bild fehlen, außerdem wurde der Tender der Lok mit Drehgestellen ausgemusterter 2' 2' T 26 der Baureihe 50 ausgestattet, was bei Crailsheimer 023ern häufiger zu sehen war. Der Grund war eine verstärkte Rißbildung an den originalen Tender-Drehgestellen der ersten Bauserien.






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052 713-5 des Bw Heilbronn  kommt kurz darauf überraschend als Lz in
Lauda an.
 






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Vor dem kleinen Laudaer Lokschuppen steht 023 059-9 und faßt Wasser.
Sie wird anschließend in den Schuppen gefahren und hat wohl aufgrund des
folgenden Feiertages (Allerheiligen) heute keinen Einsatz mehr.






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Wasserfassen macht ein Heizer neben anderen Tätigkeiten, wie Ausschlacken
oder Abölen, nicht immer erwischt man den richtigen Moment, um das Wasser
abzudrehen, wie hier zu sehen ist.







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Die Herbstsonne kommt noch einmal hervor und so ist der 064 419-5, die bekanntlich erhalten blieb, noch ein Bild gewidmet. Im Gegensatz zur "136"
besitzt sie - wie alle 64er der späteren Lieferungen - Laufradbremsen.






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Die Crailsheimer 044 277-2 hat uns nicht mit einer Zugfahrt beglückt. So bleibt
nur ein Standbild, um ihre Anwesenheit an diesem Tag zu dokumentieren.






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Wie bereits erwähnt - es folgt ein Feiertag. So ist dieser Nahgüterzug - vielleicht
war es auch nur eine Übergabe - nur einen Wagen "lang". Tender voraus steht
051 540-3 des Bw Heilbronn abfahrbereit.







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Die bereits bekannte Prozedur: Kurswagen umsetzen, hier am D 592 aus
Stuttgart. 064 136-5 hat diese Aufgabe schon erledigt und fährt soeben
rückwärts weg.






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Der Schlackewagen des Bw Lauda wird rangiert - selbstverständlich mit einer Dampflok, in diesem Fall 052 695-4, eine Heilbronner Lok.







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Die letzte Dampfwolke über Lauda für die Fotografen. Schnell entschwindet 
051 540-3 unseren Blicken.






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Zum Abschied gab es noch eine kleine "Spezialität" zu sehen: 044 386-1 des
Bw Crailsheim war in Lauda eingetroffen, eine der ganz wenigen 044 mit tiefergesetztem Nummernschild an der Rauchkammer. Die einsetzende
Dunkelheit erforderte schon - in Ermangelung eines Stativs - das Auflegen der Kamera auf einer Schiene in Verbindung mit einer langen Belichtungszeit.








Quellen:
[1] Lok-Report, Heft 1/1973, S. 22






© Rolf Schulze
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