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11. Oktober 1971 |
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Am
ersten Tag ist 260 002-1 vom Bw Radolfzell im Rangierdienst.
Interessant zu sehen, wie man seinerzeit am kurzen Vorbau mit
unterschiedlich großen Ziffern die neue EDV-Loknummer in den begrenzten Platz zwischen den Zierstreifen
klebte. Es handelt sich übrigens um die ehemalige Vorserien-Lok V 60
1002. Das Werbeplakat ist geprägt vom Stil der 1970er Jahre.
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ABDe4/4 11 der Mittel-Thurgau-Bahn steht in Gleis 1 bereit zur Fahrt
nach Kreuzlingen. Diese private schweizer Bahngesellschaft ging 2003 in
Konkurs, die SBB-Tochter THURBO betreibt die Fahrzeuge im Jahr 2006
weiterhin, farblich sind sie inzwischen entsprechend dem Trend der Zeit
folgend, völlig umgestaltet.
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Meine erste Begegnung mit der Baureihe 221 am Abend des 11. 10. 1971:
221 144-9 des Bw Villingen
im abendlichen Bahnhof
Konstanz. Die Lok rollt von Süden her in Gleis 3.
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12. Oktober 1971 |
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Am Nachmittag des 12. 10. 1971 brachte Re 4/4 21 der
Mittel-Thurgau-Bahn einen Güterzug nach Konstanz. Auch diese Loks
kannte ich bisher nicht, faszinierend wirkte damals schon die
großzügige Verglasung der Führerstände. Die Mittel-Thurgau-Bahn besaß
nur diese eine Lok der Reihe Re 4/4".
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220 032-7 vom Bw Villingen fährt rückwärts in den Bereich der
Gütergleise. Die Lok trägt statt der Zierleisten bereits
silberfarbene Zierstreifen, ein Indiz, daß sie erst vor kurzem eine
Hauptuntersuchung erhielt.
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Heute findet sich 260 430-4 vom Bw Radolfzell im Rangierdienst.
Wie man sieht, war die Kommunikation von dem altertümlichen Konstanzer
Reiter-
stellwerk zu den Rangierern problemlos ohne Funksprechgerät
möglich.
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Schön neu und sauber steht 215 140-5 vom Bw Haltingen im
Bahnbetriebswerk Konstanz an der Dieselloktankstelle. Die Lok hatte
ihre Abnahme am 13.11.70 und gehört zu der Bauserie mit dem
stärkeren 2500 PS-Dieselmotor.
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220 086-3 vom Bw Villingen wartet hier im nördlichen Bahnhofsbereich
darauf, daß das Gleissperrsignal ihr die Rangierfahrt an den Zug auf
Gleis 2 erlaubt. Auch sie ist ihrer Zierleisten beraubt.
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215 106-6 vom Bw Haltingen rollt, aus dem südlichen Bahnhofsbereich
kommend, durch Gleis 3, um sich an den in Gleis 1 bereitstehenden
Nahverkehrszug nach Schaffhausen zu setzen. Die Lok ist noch
neuer als die 215 140 von Bild 7: Ihre Abnahme erfolgte erst am
24.02.1971.
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14. Oktober 1971 |
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Der Besuch im Bw am 14. 10. 1971 beginnt noch mit Sonne. Zunächst
findet sich die noch
wie neu glänzende 215 108-2, Bw Haltingen, Abnahme 18.03.1971, vor der
Dieselloktankstelle. Wer heute in Konstanz ortskundig ist, weiß, daß an
dieser Stelle inzwischen ein Einkaufszentrum steht.
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Anschließend wird gedreht. Der rechts sichtbare Schienenbus in Form
eines 795 gehört seinerzeit zum "Ambiente" und wurde aufgrund dieser
Einschätzung nicht fotografiert.
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220 052-5 vom Bw Villingen hat einen Güterzug bespannt. Diese V 200 hat
noch unterhalb der Führerstandsfender und an der Rahmenoberkante
umlaufende Aluminium-Zierleisten.
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Die Radolfzeller 260 170-6 ist die Rangierlok des heutigen Tages.
Fußgängersteg und Überweg haben die Zeit überdauert, letzterer ist
stillgelegt. Das Zollamt im Hintergrund besteht
noch. Die Mitfahrt des Rangierers auf der Lok ist
hingegen eher seltener zu sehen. Der VW-Bus am linken Bildrand steht
wegen Reparaturarbeiten kurzzeitig im Gleis.
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Ein
Blick, der dem Wort vom "Dieselparadies" gerecht wird. Links stehen auf
Gleis 1 und 2 eine Villinger 220 und die Haltinger 215 108-2 mit
ihren Zügen abfahrbereit, während 221 124-1 vom Bw Villingen mit einem
D-Zug aus Offenburg auf Gleis 3 einläuft.
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15. Oktober 1971 |
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Der erste Blick am 15. 10. gilt der Villinger 211 343-9. die in Gleis 1
vor einem Nahverkehrszug abfahrbereit steht. Hinter der Lok erkennt man
unschwer einen Postwagen, zudem ist die Kupplung der Dampfheizung wohl
undicht. Schön ist auch hier die überall aufgeklebte EDV-Loknummer zu
sehen.
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Rangierpause für die Radolfzeller 260 102-9, natürlich in Rufweite zum
Stellwerk.
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Auf Gleis 2 ist die Villinger 221 127-4 mit einem D-Zug aus Offenburg
eingelaufen. Die stirnseitige Loknummer ist bei dieser Lok tiefer
angeschrieben als üblich, aber nur auf der Führerstandsseite 1 - man
achte in den folgenden Aufnahmen darauf!
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Was ist die Eisenbahn ohne Eisenbahner? Das fanden auch diese beiden
Lokführer, gerne habe ich sie mit ihrer 221 fotografiert. Selten habe
ich ein so positives Urteil über eine Baureihe gehört wie in dem
anschließenden Gespräch. Auf die 221 ließen sie nichts kommen!
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Der
Blick auf das Fahrpult der 221 144 zeugt von der Mitfahrt im Führerstand, bei der ich
den kurzen Weg von der Tankstelle zum Abstellplatz an der
Drehscheibe aus Lokführersicht erlebten konnte.
Die präzise an der Drehscheibe abgestellten Loks waren damals ein alltäglicher Anblick,
heute eine schöne Erinnerung an die große Zeit der 221er im Süden.
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221 145-6, 221 127-4 und 221 144-9 sind hier nocheinmal zu sehen. Alle
drei Loks im wesentlichen im Ursprungszustand.
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323 017-4, Bw Radolfzell, wurde für einfache Aufgaben benötigt - an
diesem Tag offenbar nicht.
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795 608-9 steht daneben.
Unglücklicherweise habe ich ihn links abgeschnitten. Da dies das
einzige vorhandene Bild ist, auf dem der kleine Lokschuppen gut zu
sehen ist, zeige ich es trotzdem. Ohnehin hat nichts auf diesem Bild
die Jahrzehnte überlebt - auch die Häuser im Hintergrund nicht.
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Die schweizerischen BDe 4/4 kamen in den 70er Jahren regelmäßig nach
Konstanz, in der Regel
als Schnellzüge St. Gallen - Kreuzlingen Hafen - Konstanz - Kreuzlingen
- Schaffhausen und zurück. An diesem Tag kam BDe 4/4 1647
als vierteilige Triebwagengarnitur. Auf dem
Dach eine lange Reihe von Bremswiderständen für die elektrische Bremse.
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221 102-7, ebenfalls vom Bw Villingen, beim ergänzen ihrer
Dieselvorräte. Bis der 2700 Liter-Tank wieder voll war, dauerte es
seine Zeit.
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ABDe e 4/4 - 12 der Mittel-Thurgau-Bahn steht abfahrbereit in Gleis 3.
Heute nimmt man es ernster mit den Grenzkontrollen, der schweizerische
Bahnhof ist mit einem Gitterzaun abgesperrt.
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Etwas
später sehen wir auf Gleis 3 220 006-1 mit einem abfahrbereiten Eilzug,
während 211 343-9 auf dem Nebengleis eine Rangierfahrt absolviert. Es
müßte sich dabei um dem E 1914 nach Offenburg gehandelt haben. Im
Hintergrund ist 211 346-4 zu sehen. Alle Loks waren natürlich beim Bw
Villingen beheimatet.
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16. Oktober 1971 |
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Der letzte Tag beginnt mit einem Foto des soeben eingefahrenen
Nahverkehrszug aus Singen, gebildet von 795
342-5 vom Bw Radolfzell.
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Dienstbeginn für Lokführer und Rangierer auf der Villinger 211 331-4.
Man beachte die mit einem silbernen Streifen versehene Dachkante.
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Ein Blick von der Sonnenseite an derselben Stelle.
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221 139-9 vom Bw Villingen ist eingelaufen und wird betankt. Man kann
deutlich sehen, daß in den zweiten Tankstutzen keine Zapfpistole,
sondern eine Art Meßfühler eingesteckt wird, der den Füllstand
überwacht.
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Der große Dieselöl-Fleck an der Lokseite verrät, dass die Sache nicht
überall perfekt funktioniert. 221 139-9 rollt auf die Drehscheibe.
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Post
für die Schweiz! 211 331-4 stellt dem ET der Mittel-Thurgau-Bahn einen
Postwagen bei - natürlich einen schweizerischen. Man beachte im übrigen
die Befestigung des Fahrleitungs-Querträgers direkt am Bahnhofsgebäude,
eine recht selten praktizierte Lösung. Die altertümliche
Bahnsteigüberdachung mit schmiedeeisernen Säulen ist längst einem
schmucklosen Flachdach gewichen.
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Die Villinger 221 124-1 ist mit einem Eilzug auf Gleis 3 eingelaufen.
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260
170 rangiert einen Kesselwagenzug zusammen. Derlei hat sich nicht
geändert, Kesselwagen sind "täglich Brot" der Bahn in Konstanz; im Jahr
2006 erledigen allerdings 290er das Rangiergeschäft. Über die
Kontrollziffer war man nicht einig geworden: Im Bild 13 steht
richtig "-6" angeschrieben, hier an der Front fälschlicherweise "-0".
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220 039-2 fährt mit einem Eilzug, vermutlich E 1547 aus Offenburg, in
Gleis 2 ein. Dieses Bild ist ein Ausschnitt aus dem Originalbild; ganz so nah
konnte man denn doch nicht am Gleis stehen.
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Das
Wahrzeichen des Konstanzer Bahnhofs ist das filigrane Türmchen.
220 039-2 davor bildet einen auffälligen Gegensatz - dennoch symbolisieren
beide Epochen, in denen die ästhetische Gestaltung bei der Bahn
eine weit größere Rolle spielte als heute.
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221 145-6 läuft mit einem weiteren Eilzug, vermutlich E 1656 aus
Stuttgart, ein. Die beiden kurz
aufeinander folgenden Bahnübergänge zum nahen See dürften den
Schrankenposten in seinem "Türmchen" gut beschäftigt haben. Heute ist
der vordere einer Fußgängerunterführung gewichen, der hintere
automatisiert.
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Quellen:
Die Triebfahrzeuge der
Deutschen Bundesbahn und ihre Heimat-Betriebswerke, stand Ende 1971,
Hrsg. Gustav Röhr.
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